Willkommen in unserer Ausstellung

Kathi Seemann — 46. Stipendium

© Kathi Seemann

Kathi Seemann ist gerne unterwegs, um für sie interessante grundsätzliche Fragestellungen zu erforschen. Das macht sie als Fotografin, aber auch als Autorin und Gestalterin. Am Ende steht immer eine Publikation oder Ausstellung, d.h. der Weg in die Öffentlichkeit.

Nachdem sie sich in „sharing figures“, 2017, mit dem Phänomen des Teilens im urbanen und virtuellen Raum auseinander gesetzt hat, will sie nun den Blick auf die Strukturen des ländlichen Zusammenlebens lenken: den Ort, die Vereinslandschaft, Landstraße, Autobahn- und Internetanbindung, Schulhöfe, Feuerwehr, Kneipen, die Kirchen, etc.

Wo das „Leben auf dem Land“ für die einen Lebensqualität ist, ist es für die anderen zum Problem geworden. Auf der Suche nach einem attraktiven Job, Karriere und dem kosmopolitischen Leben flüchten sich viele junge Leute aus ihren Dörfern in die Städte und Metropolen. Für diejenigen, die in den kleinen Orten bleiben, wohnen und arbeiten, ist der Anschluss an die lokalen Netzwerke und die umliegende Region von existenzieller Bedeutung. Welche zwischenmenschlichen Beziehungen und generationsübergreifenden Bunde, welche sozialen Netzwerke hält ein Ort zusammen? Welcher Bezug besteht zum Ort und welche Verbindung zur nächst größeren Stadt?

Kathi Seemann geht es weder um schöne Landschaften oder repräsentative Gruppenportraits, sondern um die Menschen in ihrer Umgebung, um Gruppendynamik und das Gefühl der Zugehörigkeit. Es geht ihr um Wahrnehmung und Austausch, Diskussion und Vermittlung. Die Fotografie ist dabei eher ein Medium der Inszenierung als eines der Dokumentation. Darüber hinaus möchte sie neben der Arbeit mit den Gruppen einen Leseraum einrichten und zu regelmäßigen Gesprächsrunden, Filmabenden oder Lesungen einladen.

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Di-Fr 14-17 Uhr  ¤  Sa/So/Feiertage 10-12 & 14-17 Uhr  ¤  Montags geschlossen